Von Bambi bis Skully: Lebkuchenherzerl selbst gemacht

Servus Ragazzi,

bei uns in Niederbayern hat die Volksfestzeit längst begonnen, deshalb habe ich heuer mal versucht, Lebkuchenherzen selbst zu machen. Das war in jeglicher Hinsicht eine Premiere: Solche Lebkuchen habe ich noch nie gebacken und mit Eiweißspritzglasur (Royal Icing) hatte ich es bisher auch nicht so, weil ich dachte ich bekomm die Konsistenz sowieso nicht hin. Falsch gedacht, es war total simpel und ich zeige euch, wie's geht :)




Beim Rezept für die Lebkuchenherzen bin ich auf der Oktoberfest-Homepage fündig geworden. Allerdings ergibt das wohl eine gewaltige Masse an Teig (da sind allein schon 1,2 Kilo Mehl drin...), also habe ich erstmal die Hälfte angerührt. Außerdem mag ich im Sommer kein Lebkuchengewürz in meiner Küche haben, also schmecken meine Herzerl nach Orange :)



Den Teig sollte man am Vorabend vorbereiten und über Nacht stehen lassen. Achtung, er wird wirklich steinhart - vor dem Ausrollen habe ich ihn deshalb ein paar Sekunden in die Mikrowelle gepackt. Den Teig relativ dick (ca. 4 mm) ausrollen.

Dann braucht ihr diverse Ausstecher. Weil ich kein so großes Herz als Ausstecher besitze, habe ich einfach eins ausgeschnitten - in Ermangelung eines Kartons aus einem Katalog-Umschlag, passenderweise ein Trachten-Katalog ;) Das wird dann mit einem Messer ausgeschnitten.

Übrigens bin ich jedes Mal froh über meine rote Silikon-Back-Unterlage, da klebt nichts an und man muss nicht jedes Mal die ganze Küche mit Mehl einstauben, um Teig auszurollen.

 

Mit einem Strohhalm kann man vor dem Backen Löcher in die ausgestochenen Herzen Stanzen, um später ein Band durchzufädeln zum Aufhängen.


Um das Frustrationspotenzial bei diesem Erstversuch möglichst gering zu halten, habe ich mit meinen Ausstechern gleich die Muster in die Herzen gedrückt, die ich später aufmalen wollte. Klappt super, muss man hinterher nur nachziehen :)


Das geht auch noch nach dem Backen, wenn der Lebkuchen noch heiß und weich ist. Außerdem habe ich einige Kleinigkeiten mit ausgestochen, um den Herzen später einen 3-D-Effekt zu geben.


Laut Rezept müssen die Lebkuchen 12 bis 15 Minuten backen. So habe ich aber gleich mal das erste Blech angekokelt, also rate ich euch die Herzen schon nach zehn Minuten aus dem Ofen zu holen, wenn ihr sie so "dünn" ausstecht wie ich - hart werden sie beim Abkühlen sowieso.

Dann geht's ans Verzieren, klassisch mit Eiweißspritzglasur. Weil meine Herzen schon zum essen gedacht sind und ich bei rohem Eiweiß aber lieber vorsichtig bin, habe ich mir Trockeneiweißpulver zugelegt. Für mein Icing habe ich 15 Gramm Pulver mit 80 ml Wasser schaumig gerührt (das muss noch nicht steif geschlagen werden), zwei Tropfen Zitronensaft hinzugegeben und dann nach und nach gut 500 Gramm Puderzucker untergerührt. Ich hab aus einer dritten Packung noch ein bisschen dazugeschüttet weil es mir noch zu sehr verlaufen ist. Wenn das Icing so aussieht . . .


. . . ist es genau richtig. Wenn ihr die Rührbesen herauszieht, müssen Spitzen stehenbleiben. Dann hat es die richtige Konsistenz.

Dann stellt ihr euch kleine Schüsseln, lange Löffel, Lebensmittelfarben und (ganz wichtig) feuchte Küchentücher bereit. Damit müssen sowohl die Schüsseln mit der Glasur als auch die Spitzen der Spritzbeutel stets zugedeckt werden, weil das Zeug sehr schnell antrocknet und bröselt.

Fürs Färben habe ich sowohl Pulverfarbe (Crazy Colours) als auch Gelfarben (Wilton) verwendet. Es funktioniert beides gut, nur die Pulverfarben sollte man vorher in ein paar Tropfen Wasser auflösen und dann erst die weiße Glasur hinzugeben und verrühren. Sonst löst sich das Granulat ewig nicht auf. Möglicherweise braucht ihr dann noch einen Esslöffel Puderzucker, um wieder die richtige Konsistenz zu bekommen. Das gilt auch für die Gelfarben.


Wichtig ist auch, dass ihr die gefärbte Glasur feucht abgedeckt etwa 10 Minuten stehen lasst, weil die Farbe noch ordentlich nachzieht. Erst sieht sie sehr pastellig aus, aber sie wird noch viel dunkler. Ich habe Lila und Blau verwendet, weiß ist das Icing ja sowieso.

Und dann wird verziert: Spritzbeutel oder Gefrierbeutel mit Spritztüllen vorbereiten (eine feine für die Linien und eine Sterntülle für die Umrandungen), Glasuren verteilen und am Rand der Herzen entlang kleine Tupfen setzen. Wichtig: Danach die Schüsseln wieder feucht abdecken und unbedingt auch die Tüllen der Beutel, die ihr gerade nicht braucht, in ein feuchtes Tuch packen.

Das allererste Erstlingswerk ;)


Die Tupfen kann man dann noch mit Zuckerperlen verzieren, in meinem Fall waren es Silberperlen, und mit einer feinen Tülle werden die Linien der zuvor ausgestanzten Muster nachgezogen.


Das funktioniert wie bei Window-Colour: Mit der festeren Glasur werden die Umrandungen gemalt, mit einer durch ein paar Tropfen Wasser verdünnten Glasur wird ausgefüllt. Mir sind an dieser Stelle allerdings die Adapter für die Spritztüllen ausgegangen (ich habe "nur" vier....), also hab ich alles kurzerhand mit der normalen Glasur ausgefüllt. Sieht etwas buckeliger aus, aber fürs erste Mal ganz okay finde ich ;)


Für den 3-D-Effekt werden die Kleinteile auch verziert und später mit Glasur auf das Herz geklebt.


Das Rockstar-Herz ist ein wenig kitschig geraten, aber ich war plötzlich so im Ausprobier-Rausch, dass ich alles was ich da hatte an Dekozeug verwenden musste :D


Das Bambi-Herz gefällt mir am Besten. Hier habe ich mit der feinen Tülle einfach die vorher eingestanzten Linien nachgezogen und noch ein paar Ornamente dazwischen gesetzt.

Und hier ist meine Herzparade:

Die "Krawallschachtel" hat sich eine Freundin gewünscht ;)

Meinen Blog musste ich natürlich auch in Zuckerschrift verewigen.

Das Tussi-Herz mit High-Heel ist auch schon versprochen

Und damit es sich nicht so einsam fühlt, hat es noch ein en Cupcake und einen zweiten High-Heel dazubekommen.

Das Bambi ist auch solo mein Favorit :)

Eine Libelle durfte natürlich auch nicht fehlen.

Und hier ist die ganze Herzerlsammlung vereint. Das Herz ganz links war übrigens eine Auftrags-Beschriftung, die nur die Beschenkte versteht ;)

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